Trotz einer knappen 15:17-Niederlage gegen den AC Werdau wurde auch bei der WKG Pausa/Plauen gefeiert. Doch zunächst gab es Kopfschütteln bei vielen der 300 Zuschauer vor dem Duell, denn das WKG-Trainergespann Silvio Hoffmann und Denny Schulz hatte insgesamt 6 Eigengewächse aufgeboten. Und das gegen den AC Werdau, der als einer der Titelfavoriten in die Saison ging, nun aber aus finanziellen Gründen seine Mannschaft nach der Saison aus der 2. Bundesliga zurückziehen wird. Die Westsachsen ließen jedoch noch einmal die Muskeln spielen, mit Jozsef Molnar (61 kg/FR), Matous Morbitzer (66 kg/GR) und Attila Szmik (130 kg/FR) schickte Werdaus Trainer Marco Olschewski noch einmal alle drei WM-Teilnehmer diesen Jahres auf die Ringermatte.
Doch die Eigengewächse wehrten sich nach Kräften, so stellte der erst 15-jährige Nils Buschner (57 kg/GR) den international erfahrenen Ion Lefter gleich zu Beginn des Kampfes mit einem schönen Schulterwurf in die Ringerbrücke. Doch der Moldawier kämpfte sich aus der bedrohlichen Lage heraus und sicherte sich den Sieg im Bodenkampf. Dawid Peplowski (130 kg/FR) hielt in der ersten Runde gut gegen den Ungarn Attila Szmik mit, dieser belegte immerhin den 7. Platz bei EM Senioren 2015 bis 96 kg. Szmik setzte dann seine Gewichts- und Kraftvorteile besser ein und baute den 1:0-Vorsprung im zweiten Durchgang auf 9:0 aus. Adam Slowinski (61 kg/FR) wehrte sich gegen Werdau's Jozef Molnar (61 kg/FR) lange nach Kräften, konnte den vorzeitigen Sieg des Ungarn nach dessen Beinschrauben-Atacke nicht verhindern.
Dann die Überraschungen des Abends, Felix Kästner (86 kg/GR) bezwang den international erfahrenen Tschechen Vojtech Kukla mit 2:2 Punkten, bedingt durch die zuletzt vergebene Wertung, während Werner Schellenberg (66 kg/GR) seinen Sieg schon an der Waage einfuhr, da Matous Morbitzer mit Übergewicht auf das Wiege-Instrument trat. Beim Freundschaftskampf verletzte sich der Tscheche nach ausgeglichenem Kampf bei einer eigenen Aktion und musste den Kampf in der Halbzeit des Duells abbrechen. So stand es nach 5 von 10 Begegnungen 5:11 für die Gäste aus Westsachsen.
Nach dem Pausentee waren die Hausherren am Drücker, Zalik Sultanov (86 kg/FR) schob den passiv eingestellten Kirk Haupt von einer Seite der Matte auf die Andere, Haupt darauf bedacht, die Niederlage in Grenzen zu halten. Das Vorhaben gelang, Sultanov strich mit seinem 7:0-Punktsieg nur 2 Mannschaftszähler ein. Dagegen packte Eryk Maj (66 kg/FR) gegen Deward Stier beherzt zu und führte nach drei Minuten mit 6:0. In der zweiten Hälfte des Kampfes schraubte der ehrgeizige Pole den Punktestand mit schnellen Beinangriffen auf 15:0 zum vorzeitigen Sieg.
Nichts anbrennen ließ Maximilian Schwabe (86 kg/GR), der gegen den Freistilspezialisten Franco Büttner seine Stärken vor allem im Bodenkampf ausspielte. Riesiger Jubel brach los, als Maximilian Schwabe seinen Gegner die Punkte 15 und 16 zum vorzeitigen Überlegenheitserfolg abgenommen hatte.
Doch Gästetrainer Marco Olschewski hatte noch zwei Pfeile im Köcher, so schickte er im ersten Weltergewichtskampf Niklas Ohff (75 kg/GR) auf die Matte, der vor einigen Jahren im Juniorenbereich noch zur deutschen Spitze gehörte. Doch Ludwig Höfer zeigte keinen Respekt, fing den Werdauer mehrmals bei dessen Aktionen ab und Ohff hätte nicht einmal böse sein dürfen, wenn Kampfrichter Björn Goller (Bamberg) das Duell zu Gunsten des WKG-Ringers abklopft, als der Ohff kurz auf beide Schultern hatte, jedoch nicht fixieren konnte. „Der Ringer muss eine Sekunde deutlich auf beiden Schultern liegen“, zitierte der insgesamt gut amtierende Björn Goller das Regelwerk. Ohff, schon zur Halbzeit des Duells am Ende seiner Kräfte, gewann mit 18:4 Wertungspunkten drei Zähler für Werdau hinzu, so das der Vorsprung der WKG vor dem letzten Kampf auf 15:14 schmolz.
WKG-Schlussringer Andre Becher (75 kg/FR) mühte sich nach Kräften konnte die Niederlage gegen William Stier jedoch nicht abwenden. Mit dem 13:0 sicherte Stier dem AC Werdau den 17:15-Gesamterfolg, damit verabschieden sich die Westsachsen mit Rang 5 aus der 2. Bundesliga Nord. Die WKG Pausa/Plauen beendet die Meisterschaftsrunde auf dem 7. Platz, wobei man in Pausa nicht unzufrieden mit dem Abschneiden ist.
„Unsere jungen Ringer haben sich gut in die Mannschaft integriert und auch die ausländischen Verstärkungen haben immer besser zusammengefunden“, so WKG-Trainer Silvio Hoffmann in einer ersten Bilanz. Hallensprecher Andreas Seidel brachte es auf den Punkt: „Wir haben heute sechs Eigengewächse im Aufgebot, so viele, wie sonst keine andere Mannschaft in dieser Staffel“, rief er lauter als gewohnt den über 300 Zuschauern zu, die der Mannschaft trotz der knappen Niederlage Respekt und Anerkennung zollten, ein Umstand, den auch Werdaus Trainer Marco Olschewski anerkannte.
Nach dem Kampf feierten Mannschaft, Fans und Verantwortliche des KSV Pausa gemeinsam bis in die späte Nacht hinein.
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