100 g zu viel auf der Waage
Fassungslos schaut WKG-Trainer Silvio Hoffmann auf das Wettkampfprotokoll, denn nach der unglücklichen 10:11-Heimniederlage zum Saisonauftakt, hätte die WKG Pausa/Plauen beim Staffelfavoriten FC Erzgebirge Aue eine Sensation schaffen können. Doch Adam Gorzynsky (57 kg) brachte 100 Gramm zuviel auf die Waage – 0:4 Punkte gingen damit an Aue, statt auf das Konto der Vogtländer, die am Ende mit 12:18 unterlagen. Wir hatten eigentlich gar nicht mit unseren polnischen Verstärkungen gerechnet, die bei den polnischen Landesmeisterschaften kämpften", hatte das WKG-Trainergespann eigentlich eine klare Niederlage in Aue eingeplant. Doch kurz vor dem Wiegen kamen Gorzynsky, Peplowski und Maj dann doch noch, was den Staffelfavoriten fast noch in arge Bedrängnis gebracht hätte. Doch dann der Schock an der Waage, 100 Gramm zuviel machten den Traum der WKG-Ringer von der Sensation in Aue zunichte. Denn aufgrund einer Autopanne waren die polnischen Ringer erst 2 Minuten vor Wiegebeginn in Aue angekommen und somit gab es keine Gelegenheit mehr, die 100 g noch abzuschwitzen, i. d. R. eine Sache von Minuten.
Adam Gorzynsky (57 kg/FR) machte es im Freundschaftskampf gegen Kirk Reimer kurz und siegte durch technische Überlegenheit. Die Punkte wurden jedoch Aue gut geschrieben. Für Andrzej Deberny, der noch am Samstag um die polnische Meisterschaft kämpfen musste, trat Felix Kästner mit nur 87 kg gegen Aue's Schwergewichtler Nico Schmidt (123,5 kg) an, der beim 15:0 nicht viel Widerstand zu brechen hatte. WKG-Neuzugang Jannik Rausch (61 kg/GR) schulterte den FCE-Bantamgewichtler Roy Gläser nach nur 2 Minuten Kampfzeit, während Dawid Peplowski (98 kg/FR) gegen seinen Landsmann Maeusz Filipczak mit 0:14 Zählern das Nachsehen hatte, jedoch einen Vier-Punkt-Erfolög des FCE-Ringers verhinderte. Im letzten Duell vor der Pause wies Eryk Maj (66 kg/FR) den Deutschen Vizemeister Philipp Herzog mit 11:5 Punkten in die Schranken. 11:6 der Halbzeitstand für Aue, nicht auszudenken, wenn Adam Gorzynsky das vorgeschriebene Gewicht auf die Waage gebracht hätte.
Nach Wideranpfiff packte Maximilian Schwabe (86 kg/GR) gleich noch vier Mannschaftspunkte für die WKG dazu, indem er FCE-Neuzugang Chris Schneider (kam vom AC Werdau) mit 15:0 vorzeitig in die rote Trainerecke zurück schickte. WKG-Neuzugang Paul Fischer (66 kg/GR) gab alles gegen Christoph Bast, der wie Fischer im Leistungszentrum Frankfurt(O.) trainiert, konnte die Punktniederlage gegen den FCE-Ringer, der im Vorjahr noch beim TuS Adelhausen in der 1. Bundesliga kämpfte, nicht verhindern. Zalik Sultanov (86 kg/FR) holte mit einem 8:2-Erfolg gegen den slowakischen Auswahlringer Robert Olle weitere zwei Mannschaftspunkte für die WKG, doch dann schnürte Aue den Sack mit Siegen durch Brian Bliefner (75 kg/FR) über Kevin Lucht und Krisztian Jäger (75 kg/GR), der sich mit einem Schultersieg gegen Felix Pflauger durchsetzte, endgültig zum 18:12-Heimsieg für den FCE Aue zu.
"Das wirft uns nicht zurück, sondern bestärkt uns, die knappen Niederlagen gegen die beiden Spitzenteams zeigen; wir können mit unserer jungen Mannschaft in dieser Staffel mitringen", so Trainer Silvio Hoffmann.
Zusatz:
Mannschaftskämpfe im Ringen sind weitaus beliebter als Einzelturniere. Während sich Einzelmeisterschaften über den gesamten Tag hinziehen - mitunter auch über zwei Tage, das Regelwerk schwer durchschaubar ist, sind Mannschaftskämpfe weitaus publikumsfreundlicher. Das Ligensystem in Deutschland ist einzigartig in der Welt, selbst in den USA werden die Kämpfe der 1.- und 2. Bundesliga verfolgt.
In 10 Gewichtsklassen werden die Sieger in ca zwei Stunden ermittelt, die erkämpften Punkte zusammen gezählt. Dabei gibt es schon bei der Aufstellung der Mannschaft taktische Winkelzüge, zudem in Liga zwei nur noch vier ausländische Ringer starten dürfen und sechs Starter je Mannschaft einen deutschen Pass besitzen müssen.
Die Anzahl der Punkte je Einzelkampf richtet sich nach der Höhe des Sieges, maximal können vier Mannschaftspunkte je Starter erzielt werden. Bei knappen Entscheidungen im Mannschaftsvergleich wiegen vier Mannschaftspunkte besonders schwer. So geschehen am Samstag, als Adam Gorzynsky mit 100 Gramm zufiel auf das Wiegeinstrument trat, das geeicht sein muss und damit gleich vier Mannschaftspunkte auf das Konto der Gastgeber wanderten. Im fälligen Freundschaftsduell bezwang Adam Gorzynsky den FCE-Papiergewichtler Kirk Reimer mit technischer Überlegenheit. Ohne Übergewicht hätte der Pole vier Mannschaftspunkte für die WKG Pausa/Plauen geholt und damit beim Mannschaftskampf wohl auch gleich zum Beginn eine wichtige Weiche in Richtung Sieg für die Erdachsenstädter gestellt.
Adam Gorzynsky hatte noch am Freitagabend bei den polnischen Meisterschaften Bronze geholt und war dann gemeinsam mit Eryk Maj und Dawid Peplowski sofort nach den Kämpfen nach Aue gereist, um der WKG gegen den Staffelfavoriten beizustehen. Fast wäre damit eine Sensation gelungen - wenn da nicht die Autopanne und 100 Gramm zuviel auf der Waage gewesen wären.
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