Lübtheen - Der Blick in die Ergebnislisten der 2. Ringer-Bundesliga dürfte bei manchem Insider ungläubiges Staunen hervorgerufen haben, ein Resultat stach besonders ins Auge, denn die Schützlinge um die beiden Trainer Silvio Hoffmann und Denny Schulz gewannen beim RV Lübtheen mit 18:12.
Von der Papierform her war der Tabellendritte Favorit, doch diesmal packten die WKG-Ringer nach bislang glücklosen Kämpfen ordentlich zu und stießen den Bock ausgerechnet in Lübtheen, vor 500 euphorischen Fans (davon 50 aus dem Vogtland) um.
Vor allem in den unteren Gewichtsklassen brannten die WKG-Ringer ein Feuerwerk ab. Pierre Vierling (57 kg/GR) hatte nach nicht einmal zwei Minuten gegen Lübtheens Papiergewichtler Silvio Klink 16:0 Wertungspunkte gesammelt, im Schwergewicht vertrat Dawid Peplowski seinen verletzten Landsmann Adam Filipczak ausgezeichnet, er bezwang den 10 kg schwereren Robert Glor mit 5:3 Zählern. WKG-Neuzugang Dawid Romanowicz (61 kg/FR) ließ den keineswegs schlechten Mitko Asenov keine Chance und gewann fast schon spielerisch nach 16:0 Punkten durch Abbruch wegen technischer Überlegenheit. Ersten zaghaften Jubel im Lager der Gastgeber gab es nach dem 12:0-Sieg des Bulgaren Daniel Bankov über Friedrich Fouda, der seinen ersten Saisonkampf für die WKG bestritt und sich gegen den international erfahrenen Bankov tapfer wehrte. Mate Krasznai (66 kg/GR) musste sich nach seinem ersten Heimauftritt am vergangenen Wochenende kritische Stimmen anhören, in Lübtheen zeigte der Ungar in Diensten der WKG sein wahres Können, er schulterte Andrej Ginc zum Beginn der zweiten Kampfrunde und stellte den 13:3 Halbzeitstand für die WKG Pausa/Plauen auf Gegners Matte her.
Zum Auftakt der zweiten Hälfte des Kampfabends lieferte sich Zalik Sultanov (86 kg/FR) einen großen Kampf mit dem Finalisten des diesjährigen Grand Prix von Deutschland Lennard Wickel. Zwar verlor der WKG-Ringer mit 4:6 Punkten, doch ließ Sultanov damit nur einen Mannschaftspunkt für Lübtheen zu. Eryk Maj (66 kg/FR) setzte sich danach gegen Dennis Langner mit 4:2 Zählern durch und stellte mit seinem Mannschaftspunkt zum 14:4 den alten Abstand wieder her.
Felix Kästner (86 kg/GR) sollte Maximilian Schwabe vertreten, der zum Trainingslehrgang in Schifferstadt weilt und dort um eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft der nichtolymischen Gewichtsklassen kämpft, doch der 2-Meter-Hüne ging angeschlagen in den Kampf gegen den dänischen Auswahlringer Rajbek Bisultanov und gab gleich zum Beginn des Duells auf. Beim Stand von 14:8 für die WKG ging es in die letzten, beiden Duelle, die im Weltergewicht ausgetragen wurden. Und es sollte noch einmal richtig spannend werden, denn Lübtheens Neuzugang Karan Mosebach (75 kg/GR) punktete den aufgerückten Paul Fischer mit 17:1 Punkten aus, die WKG führte nur noch mit 14:12.
Sebastian Nowak (75 kg/FR) wollte für den RV Lübtheen das Steuer gegen WKG-Neuzugang Kevin Lucht im letzten Kampf noch herum reisen und führte bis 20 Sekunden vor Kampfende mit 8:1, was ein 14:14-Unentschieden bedeutet hätte. Doch Nowak griff noch einmal an, wollte mit einem weiteren Punkt den Gesamtsieg für die Nordlichter, doch Kevin Lucht konterte und schulterte Nowak, der sich bei der Aktion verletzte. Das Kampfgeschehen stand damit auf den Kopf – die im Fanbus mitgereisten WKG-Fans ebenso, das leidgeprüfte Team der WKG Pausa/Plauen hatte damit den 18:12-Gesamtsieg aus dem Feuer gerissen, der mit Fug und Recht als Sensation bezeichnet werden darf.
„Mir ist ein ganzes Gebirge vom Herzen gefallen, endlich, endlich haben wir auch mal einen knappen Kampf gewonnen“, stimmte Silvio Hoffmann in den Jubel der Fans ein, die den Auswärtskampf in Lübtheen in einen 'Heimkampf' verwandelten.
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