Greiz – Böses Erwachen gab es für die Ringer der WKG Pausa/Plauen schon an der Waage, denn als Zalik Sultanov von Kampfrichter Marco Scalisi (Berlin) im Limit bis 75 kg/FR aufgerufen wurde, erschien dieser nicht. Daraufhin wurde er aus dem Protokoll gestrichen mit dem Effekt, dass die WKG Pausa/Plauen angesichts der 6/4-Regelung einen ausländischen Ringer zu viel aufgestellt hatte. Diese Regelung besagt, dass je Mannschaft mindestens 6 deutsche Ringer und höchstens vier ausländische Verstärkungen kämpfen dürfen. „Das gibt an der Waage ein 32:0 für Greiz“, so Scalisi, der damit den Zorn von Gästetrainer Denny Schulz auf sich zog, „... denn wenig später war Zalik Sultanov da, hätte noch nachgewogen werden können“, so der WKG-Coach, der den Berliner Kampfrichter nicht erweichen konnte, den WKG-Ringer nachzuwiegen.
Damit wurde ein Pflichtfreundschaftskampf ausgetragen, wobei nur 8 Begegnungen zustande kamen, denn Zalik Sultanov (75 kg/FR) war aus dem Protokoll gestrichen worden und für den Vize-Europameister Martin Obst, der sich derzeit im Trainingscamp in Sotschi (RUS) auf die anstehende Weltmeisterschaft in Budapest (HUN) vorbereitet, wurde seitens des RSV Rotation ein Nachholkampf beantragt und vom DRB genehmigt. Sein Gegner im Limit bis 80 kg wäre Pausa's Kevin Lucht gewesen, der gerade von den Weltmeisterschaften der Junioren zurückgekehrt war, wo er in der Qualifikation am Ungarn Botont Lukacz mit 1:1 Punkten knapp gescheitert war und ausschied.
„Ich bin maßlos enttäuscht, denn Zalik Sultanov kam wenig später an die Waage, man hätte ihn ja nachwiegen können, dann wären es zumindest 9 Begegnungen gewesen, die man den Zuschauern hier präsentiert.“, so Denny Schulz, der aus taktischen Gründen Kevin Lucht gegen Martin Obst stellte und Zalik Sultanov mit Übergewicht in der Kategorie bis 75 kg/FR ringen lassen wollte. „Es war alles den Regeln entsprechend, ich hatte den Athleten aufgerufen und er kam nicht, damit streiche ich ihn aus dem Protokoll“, so Kampfrichter Marco Scalisi, der hinzufügte, dass man sich in der Landesliga sicherlich mal auf ein Nachwiegen einigen kann, wenn alle einverstanden sind, „… doch wir sind hier in der höchsten Kampfklasse, da muss sich einfach an das Regelwerk gehalten werden“.
Enttäuschung auch beim Vorsitzenden des RSV Rotation Greiz, Thomas Fähndrich; „… mit dem 32:0 an der Waage war die ganze Spannung raus und in der Halle saßen 1023 erwartungsfrohe Zuschauer, riesen Stimmung war damit eigentlich vorprogrammiert.
„Vor dem Vogtland-Derby war die Anspannung bei uns riesig, ein Zuschauerrekord von über 1000 Fans bahnte sich an, wir wollten gewinnen und wussten, dass die WKG Pausa/Plauen stark steht, wenn sie ihre ausländischen Verstärkungen mitbringen“, hätte auch der Greizer Trainer Tino Hempel dem Publikum lieber einen spanungsgeladenen Kampf gegen den Lokalrivalen geboten.
Im Pflicht-Freundschaftskampf sahen die 1023 Zuschauer zunächst klare Siege durch technische Überlegenheit. Said Gadzimagomedov (57 kg/FR) bezwang den jungen Greizer Nachwuchsringer Dustin Nürnberger mit 16:0, ein Duell später glich Alin Alexuc-Ciurariu (130 kg/GR) mit einem 15:0 gegen den 30 kg leichteren Kevin Drehmann zum 4:4 aus. Ein Feuerwerk startete Alexander Grebensikov (61 kg/GR), der von Thalheim nach Greiz gewechselt war, gegen WKG-Bantamgewichtler Tamas Török. Der Ungarische Junioren-Auswahlringer wurde in seinem zweiten Auftritt für die WKG Pausa/Plauen von Grebensikov nach nur einer Minute mit sehenswerten Würfen und Rollen im Bodenkampf von der Matte gefegt. WKG-Halbschwergewichtler Kamil Skaskiewicz (98 kg/FR) tat sich schwer gegen den defensiv eingestellten Greizer Sebastian Wendel, das 5:0 brachte nur zwei Zähler auf das Konto der WKG.
Kurz vor der Pause dann doch noch ein echter Leckerbissen, der allein das Eintrittgeld wert war, Vladimir Gotisan (66 kg/FR) für Greiz und WKG-Neuzugang Krisztof Bienkowski lieferten sich einen Kampf auf Augenhöhe. Beim Stand von 2:2 bekam der defensiv eingestellte Gotisan 30 Sekunden vor dem Schlussgong eine Verwarnung, Bienkovski einen Punkt zum 3:2. Doch der Kampf war damit nicht gelaufen, Gotisan erkämpfte mit dem Abpfiff zwei Punkte zum 4:3 durch einen blitzschnellen Beinangriff.
Beim 'Restprogramm' taten sich Thomas Leffler (86 kg/GR) und der Plauener Florian Frank schwer, der Greizer entschied das Duell im Bodenkampf mit 7:0 für sich. Zähe Kost auch im Limit bis 71 kg/GR, wo sich der Greizer Neuzugang German Doev und Nils Buschner von einer Seite der Matte auf die andere schoben, ohne Grifftechniken ansetzen zu können. Doev beim 3:2 der etwas glückliche Sieger im Kampf der beiden, jungen Juniorenringer. Im letzten Kampf des Abends standen sich Davd Karecinski (75 kg/GR) und Werner Schellenberg gegenüber. Der international erfahrene Pole, der im Vorjahr noch für die WKG Pausa/Plauen die Ringerstiefel schnürte, sammelte gegen den sich tapfer wehrenden Schellenberg Punkt für Punkt zum 10:0. Ohne den anberaumten Nachholkampf gewann Greiz den Pflicht-Freundschaftskampf gegen die WKG Pausa/Plauen mit 19:6.
„Drei Kämpfe, drei Siege, damit stehen wir erst einmal in der Tabelle sehr gut da, wobei die großen Brocken mit Burghausen oder Hallbergmoos ja noch kommen, doch die müssen gerade vor den Weltmeisterschaften erst einmal ihre besten Ringer auf die Matte bringen“, so der Greizer Trainer Tino Hempel, stolz auf den Zuschauerrekord, aber auch auf seine Mannschaft, die trotz mehrerer Neuzugänge zunehmend als harmonisches Team auftritt.
Dagegen standen die WKG-Ringer insgesamt gesehen etwas neben den Ringerstiefeln, angefangen beim Wiegen bis hin zur schnellen Niederlage vom Tamas Török und der Last-Second-Niederlage von Krysztof Bienkowski. „Für uns heißt es jetzt Wunden lecken und nach vorne schauen“, legte Denny Schulz dennoch Protest gegen die Wertung des Kampfes ein, eine Entscheidung wird im Wochenverlauf fallen.
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