Kraftsportverein Pausa e. V.

Greiz gewinnt stimmgewaltiges Vogtland-Derby –
eine Werbung für den Ringkampfsport

Pausa – Das mit Spannung erwartete Vogtland-Derby zwischen der WKG Pausa/Plauen und dem RSV Rotation Greiz in der DRB-Bundesliga endete mit 22:13 für die Gäste aus Greiz. Über 400 Zuschauer drängten in die kleine Schulturnhalle, die ihre letzten Ringkämpfe erlebt, denn nebenan erhält der Neubau der Zwei-Felder-Halle Konturen. Beide Lager waren von Beginn an in bester Ringkampfstimmung, obwohl man sich noch 15 Minuten bis zum Anpfiff gedulden musste, da Kampfrichter Alexander Geck auf Grund einer Autopanne etwas später anreiste. Geck vertrat Antonio Silvestri, der Hauptkampfrichter des Weltverbandes UWW, der eigentlich beim Derby eingesetzt war, musste wegen einer Erkältung passen.

 

Taktische Schachzüge schon an der Waage, während das WKG-Trainergespann Silvio Hoffmann/Denny Schulz kaum Alternativen zur Aufstellung der letzten Begegnungen hatte und damit doch etwas ausrechenbar war, stellte RSV-Trainer Tino Hempel seine Mannschaft in den unteren Gewichtsklassen um.

 

WKG-Papiergewichtler Tamas Török (57 kg/GR) holte die ersten Zähler für die Gastgeber, der ungarische WM-Teilnehmer zwang den erst 15-jährigen Rasul Galamatov mit mehreren Würfen und Durchdrehern im Bodenkampf kurz vor Ende der ersten Kampfrunde mit 15:0 in die Schranken.

 

Sichtlich vorsichtig agierte auf der anderen Seite RSV-Schwergewichtler Magomedgadji Nurov (130 kg/FR) gegen Christian Bächer, der sich erneut in den Dienst der Mannschaft stellte, gegen den Fünften der Europameisterschaften von Kaspiisk (RUS) jedoch auf verlorenem Posten stand und noch in der ersten Runde des Kampfes mit 0:16 Punkten zurück in die WKG-Ecke geschickt wurde.

 

Statt Vladimir Codreanu schickte RSV-Trainer Timo Hempel den RSV-Nachwuchsringer Maximilian Böttger gegen Said Gadzimagomedov (61 kg/FR) auf die Matte, was erneut für große Enttäuschung bei den Fans sorgte. Der 5-fache dagestanische Meister und aktuell bester Punktesammler der Liga hatte bereits nach 2 Minuten mit 16:0 die nötige Punktdifferenz zum Abbruchsieg durch technische Überlegenheit zusammen. Die erste Überraschung auf Greizer Seite gab es beim klaren Sieg von Thomas Leffler (98 kg/GR), der den verletzungsbedingt angeschlagenen Kevin Drehmann vor allem im Bodenkampf auspunktete. „Ich habe mir einen Sehnenanriss im Ellenbogen zugezogen, konnte mich kaum abstützen“, so Drehmann nach dem Kampf, der nach 5:22 Minuten mit 0:15 verloren ging.

 

Beim Stand von 8:8 standen sich Janik Rausch (66 kg/GR) und RSV-Neuzugang Alexander Grebensikov gegenüber, der zum Saisonstart von Thalheim nach Greiz gerückt war. Grebensikov punktete vor allem mit starken Aushebern aus der Bodenlage, nach 3:40 Minuten war auch das 5. Duell des Vogtland-Derby's vorzeitig beendet, nachdem Grebensikov mit 18:2 Zählern die 15-Punkte-Differenz erreicht hatte. Fast wäre Rausch mit einem Kopfhüftwurf die Überraschung geglückt, doch Grebensikov wehrte die Aktion geschickt ab und griff selbst wieder an. Beim 12:8 für Greiz war zur Halbzeit für beide Teams noch alles möglich.

 

Im ersten Duell nach der Pause standen sich Zalik Sultanov (86 kg/FR) und Vize-Europameister Martin Obst gegenüber. Obst der seine zweite Saison für den RSV Rotation die Ringerstiefel schnürt, setzte den WKG-Mittelgewichtler gehörig unter Druck, doch Sultanov, der zuletzt zu guter Form auflief, ließ vor allem in der ersten Runde nur wenig Aktionen des Luckenwalders zu. Nachdem Obst in Runde zwei den Druck weiter erhöhte, konnte er die Führung vor allem mit einem Wurf am Ende des Kampfes die Führung auf 10:0 ausbauen. Krzystof Bienkowski (71 kg/FR) revanchierte sich mit einem 5:0-Punktsieg bei Vladimir Gotisan für die knappe Hinrundenniederlage in Greiz, der polnische EM-Fünfte holte damit zwei Mannschaftszähler auf das Konto der WKG Pausa/Plauen zum 15:10-Zwischenstand.

 

Auch in den mittleren Gewichtsklassen hatte RSV-Trainer Tino Hempel seine Mannschaft umgestellt, so kämpfte im Limit bis 80 kg David Karecinski gegen WKG-Eigengewächs Werner Schellenberg. Karecinski, im letzten Jahr noch für die WKG Pausa/Plauen aktiv, entwickelte viel Druck und siegte am Ende mit 9:0 Wertungspunkten. „Drei Mannschaftspunkte zu holen, das war sein Auftrag“, so Tino Hempel zufrieden mit der Leistung des Polen, der bei den Europameisterschaften in Kaspiisk (RUS) knapp an Bronze gescheitert war. Beim Stand von 18:10 mussten nun die beiden Schlussringer der WKG vorzeitige Siege einfahren, um zumindest ein Unentschieden zu schaffen. Der WM-Dritte von Budapest 2018 Gevorg Sahakyan (75 kg/GR) war einer, der gegen Toni Stade durchaus in der Lage war, vier Mannschaftspunkte zu holen. Doch der Greizer hatte sich hervorragend auf die Ausheber des polnischen Auswahlringers eingestellt, wehrte alle Angriffe im Bodenkampf ab und kämpfte sich über die 6-Minütige Kampfzeit, unterlag nur mit 0:9. Damit war der Kampf bereits zu Gunsten der Gäste aus Greiz entschieden.

 

Doch Daniel Sartakov (75 kg/FR) wollte es dennoch gegen WKG-Weltergewichtler Kevin Lucht wissen, Sartakov begann wie die Feuerwehr, fuhr die ersten beiden Punkte nach fünf Sekunden Kampfzeit ein und dominierte auch fortan das Geschehen. Nach 4:38 Minuten holte der Greizer, der in der letzten Saison für ein Jahr bei der WKG angeheuert hatte, um in Liga eins schon mal Erfahrungen zu sammeln, das 15:0 gegen den Fünften der diesjährigen Junioren-EM, der den schnellen Angriffen Sartakows kaum etwas entgegen zu setzen hatte und angesichts der feststehenden Niederlage im Mannschaftskampf vorsichtiger agiert, um die eben auskurierte Knieverletzung nicht wieder ausbrechen zu lassen. Greiz schraubte mit diesem vorzeitigen Sieg das Endergebnis auf 22:13 und bietet dem SV Johannis Nürnberg im Kampf um Platz drei der Staffel Südost weiter die Stirn.

 

Stimmen zum Kampf:
Tino Hempel, Trainer des RSV Rotation Greiz: „Es war eine kompakte Mannschaftsleistung die zum am Ende klaren Sieg führte, ich glaube man hat hier deutlich gesehen, wer den Sieg mehr wollte.“.

Silvio Hoffmann, Trainer der WKG Pausa/Plauen: „Wir hatten uns ein knappes Ergebnis gewünscht, zum Sieg wäre zumindest eine Überraschung nötig gewesen, aber die blieb zumindest auf unserer Seite aus. Dennoch war es ein toller Kampfabend mit lautstarken Fanlagern. Ein großer Dank gilt an der Stelle an unsere Fans, die trotz der schwierigen Saison so zahlreich und stimmgewaltig hinter uns stehen.“.

 

Übrigens: Die beiden Staffelsieger der drei Vorrundengruppen, sowie zwei der drei Drittplatzierten erreichen die Endrunde der letzten Acht. Die Auswahl der beiden Drittplatzierten entscheidet das Los.

 

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