Leipzig – Die Trainingshallen sind leer, der Trainings- und Wettkampfbetrieb der Ringer ruht, doch der Blick der Mattenfüchse geht in den September. Dann ab 5. September soll er fallen, der offizielle Startschuss in die Mannschafts-Meisterschaftsrunde der Regionalliga Mitteldeutschland.
"Wie sich alles entwickelt, kann niemand voraussagen. Wir halten mehrere Varianten für die Vereine bereit und werden dann entsprechend den für uns geltenden Regelungen reagieren", so Sascha Förster, Präsident des Landes- Verbandes Berlin, der 2020 den Vorsitz der Zweckgemeinschaft Ringen in Mitteldeutschland innehat. In einer Telefonkonferenz wurden die Möglichkeiten erörtert, die vom ordnungsgemäßen Start bis hin zu einer Verschiebung der Meisterschaftsrunde in den Oktober reichen, wie es auch der Deutsche Ringer- Bund für die DRB-Bundesliga bereits entschieden hat.
"Wir hoffen, dass sich die Lage bis September soweit entschärft, dass wir die Kämpfe unter normalen Bedingungen aufnehmen können", hofft auch Dr. Joachim Kühn, Präsident des Landes-Verbandes Sachsen, der die meisten Teams in der Regionalliga am Start hat. Eine Meisterschaftsrunde kann er sich, ebenso wie seine Kollegen Bela Olah (Thüringen), Thomas Schulze (Sachsen-Anhalt), Sascha Förster (Berlin) und Danny Eichelbaum (Brandenburg), die alle in der Zweckgemeinschaft verbunden sind, nicht vorstellen, "… das käme einer Absage der diesjährigen Saison gleich".
"Mit der Entscheidung haben die Vereine erst einmal Planungssicherheit. Jeder kann die Sporthalle entsprechend den festgelegten Heimkämpfen binden, auch wenn die Gegner noch nicht feststehen", so Förster weiter, denn hier muss die Zweckgemeinschaft auf die Ansetzungen der Bundesliga warten und kann dann die Regionalliga als zweithöchste Kampfklasse darunter planen. Gleiches gilt für die Landesliga Sachsen, in der die 2. Mannschaft der WKG Pausa/Plauen verankert ist, die vom ASV Plauen gesteuert und gemanagt wird.
Doch es besteht auch die Möglichkeit, dass die Regionalligakämpfe nach hinten, analog der Bundesliga, auf Oktober verschoben werden, da der Deutsche Ringer-Bund eventuell auch noch die Deutschen Einzelmeisterschaften für den September planen könnte", kritisierten die Präsidenten der 5 Ostdeutschen Landesorganisationen das Krisenmanagement des DRB, denn außer die Verschiebung der DRB-Bundesliga in den Oktober wurde seitens des Dachverbandes nur wenig veröffentlicht.
"Hier wartet der Deutsche Ringer-Bund nunmehr bis zum 4. Mai, dann will man Entscheidungen treffen", so Ulrich Leithold, Vorsitzender der WKG Pausa/Plauen. Der Vizemeister liebäugelt in der kommenden Saison mit dem Staffelsieg und einem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga, die in der Saison 2021/2022 mit einer Strukturänderung des Ligensystems endlich wieder kommen soll.
In der Regionalliga treten neben Vizemeister WKG Pausa/Plauen, der RV Thalheim, RSK Gelenau, KFC Leipzig, der RCG Potsdam, der 1. Luckenwalder SC, der SV Luftfahrt Berlin und die KG Frankfurt(O.)/Eisenhüttenstadt in einer Achterstaffel an. Der Meister wird in Halbfinal- und Finalkämpfen der besten vier Teams aus der Hauptrunde ermittelt.
Treffen jedoch die schlimmsten Befürchtungen ein, dass viele Vereine vorerst keine Mannschaft stellen können, weil bedingt durch die Corona-Pandemie Sponsoren ausfallen und damit einfach die finanzielle Basis fehlt, wird man nach der Krise auch im Ringkampf erst einmal die Scherben zusammenkehren müssen und schauen, wer finanziell "überlebt" hat und das Ligensystem weiter stemmen kann, angefangen von den 25 DRB-Bundesligisten, bis in die Niederungen der Landesliga.
Die DRL-Profiliga der Ringer warf am Mittwoch das Handtuch. Weingarten, Ispringen, Nendingen, Eisleben und die belgische Vertretung aus Eupen wird 2020/2021 keinen Meister ermitteln.
Jörg Richter
Die Athleten der WKG Pausa/Plauen (Beslan Begiew im roten Trikot) hoffen auf einen planmäßigen Start und Verlauf der Mannschaftsmeisterschafts-Runde. [Foto: J. Richter]