Leipzig – Wenn es nach den Wünschen der Ringer geht, dann soll ab August wieder normales Training möglich sein, ab September dann auch die Wettkampftätigkeit wieder aufgenommen werden. "Die Ringer und Ringerinnen sind jung und strotzen vor Kraft und Ausdauer, gehören damit nicht zu einer gefährdeten Gruppe", so der O-Ton der Präsidenten des Zweckverbandes Ringen in Mitteldeutschland, in dem mit Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin gleich 5 Landesverbände vereinigt sind.
"Wir hatten nun schon einige Absprachen per Videochat, bei denen wir die gegenwärtige Situation erörtert und Stellung dazu genommen haben", so der Präsident des Ringer-Verbandes Sachsen, Joachim Kühn. Hauptthema des letzten präsidialen Treffens per Videochat war die Regionalliga. "Wir haben gemeinsam entschieden, den Start der Meisterschaftsrunde in der Regionalliga Mitteldeutschland auf Oktober zu verschieben und damit gemeinsam mit der DRB-Bundesliga in die Mannschaftskämpfe einzusteigen", so Kühn weiter. "Trotz einer Vielzahl von Lockerungen kann dennoch nicht 100 %-ig gesagt werden, ob ein Start im Herbst überhaupt möglich ist und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen", unterstrich auch Sascha Förster (Berliner Ringer-Verband), der die Zweckgemeinschaft Ringen in diesem Jahr leitet. So wollen die Verantwortlichen am 17. August endgültig über den Saisonstart entscheiden, dabei den Vereinen aber auch die Möglichkeit einräumen zu pausieren, wenn auf Grund der zeitlichen Verschiebung, sowie finanzieller und personeller Engpässe in diesem Jahr eine Teilnahme am Ligenbetrieb nicht möglich ist.
Um eine Planung der Meisterschaftsrunde vorzunehmen, müssen die Regionalligavereine bis zum 10. Juni eine Vorab-Information an den Ligenleiter Henning Tröger abgeben, ob ein Start in die neue Runde möglich erscheint. Zum 15. August muss dann eine verbindliche Meldung oder die Absage erfolgen, um Planungssicherheit zu schaffen. "Sollte eine Mannschaft nicht antreten können, so kann sie ohne Erhebung der Rückzugsgebür in dieser Saison pausieren, wird aber 2021 wieder in die Regionalliga eingestuft", erklärt Joachim Kühn, dass die durch den Corona-Virus in Schieflage geratenen Vereine keine Nachteile haben sollen, aber für 2021 erneut für die Regionalliga melden müssten.
Der spätere Start in die Meisterschaftsrunde wirkt sich auch auf das diesjährige Wechselkarussell aus, denn es gilt weiterhin die Sperre von 90 Tagen. Damit kann auch im Juni noch ein Vereinswechsel erfolgen. Da die Lockerungen der Maßnahmen zur Corona-Pandemie in jedem Bundesland unterschiedlich sein könnten, werden die in der Zweckgemeinschaft Mitteldeutschland vereinigten 5 Landesorganisationen beauftragt, die Wettkampfordnung mit den für sie geltenden Hygienestandards zu ergänzen.
Nach dem Aufstieg des Staffelsiegers AV Germania Markneukirchen in die DRB-Bundesliga und dem Abstieg des RV Lugau in die Landesklasse, stehen derzeit mit der WKG Pausa/Plauen, dem RSK Gelenau, RV Thalheim, KFC Leipzig, KG Frankfurt(O.)/Eisenhüttenstadt, 1. Luckenwalder SC, dem RC Germania Potsdam und SV Luftfahrt Berlin 8 Mannschaften in der zweithöchsten Kampfklasse, der Regionalliga Mitteldeutschland, zur Verfügung.
"Wir sehen einem Start im Oktober optimistisch entgegen und hoffen, dass sich die Lage bis dahin soweit entschärft, dass wir die Meisterschaftsrunde austragen können", sagt der Vorsitzende des KSV Pausa, Ulrich Leithold. Einzig die Ausgrenzung von Zuschauern würde einen Start der WKG Pausa/Plauen verhindern. "Unser Sport lebt von den Zuschauern, von der einzigartigen Kulisse. Ich kann mir ehrlich gesagt einen Mannschaftskampf ohne Fans gar nicht vorstellen", so Leithold weiter, der dabei selbst die Möglichkeit in Betracht zieht, dass in der kommenden Saison ganz ohne ausländische Verstärkungen gerungen wird, was die eigenen Nachwuchsringer weiter ins Rampenlicht rücken lässt.
"Wie sich die Lage entwickelt, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur schlecht vorhersagen. Mitte August wissen wir mehr und können Planungssicherheit schaffen – notfalls auch die Meisterschaftsrunde absagen", spricht RVS-Präsident Joachim Kühn im Namen der Präsidentenrunde des Zweckverbandes, die keine voreiligen Entscheidungen treffen wollte und die Deadline für die Meisterschaftsrunde 2020/2021 für den 17. August zog.
Jörg Richter
Begeisternde Kulisse bei Mannschaftskämpfen der Ringer, über 300 Fans feuern die Kämpfer der WKG Pausa/Plauen bei den Regionalliga-Duellen in der heimischen Zweifelderhalle euphorisch an. Diese Stimmung wollen die WKG-Ringer auch in der kommenden Meisterschaftsrunde nicht missen. (Foto: J. Richter)