Pausa – ‚Lasst uns endlich wieder ringen', so der Herzenswunsch der Ringerfamilie, die bereits den Neustart des Kampfsportes nach dem Lockdown plant. So auch die Regionalliga Mitteldeutschland, die in der kommenden Saison letztmalig als zweithöchste Kampfklasse gilt, denn ab der Mannschaftsmeisterschaftsrunde 2022 soll es wieder eine 2. Bundesliga geben, die vor vier Jahren aufgelöst und der DRB-Bundesliga zugeordnet wurde.
Am vergangenen Freitag trafen sich die Verantwortlichen der acht Regionalligisten und Funktionäre der Landesorganisationen aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg per Video-Chat, um Strukturen, Termine und die Wettkampfordnung abzustimmen.
So einigten sich die Vertreter des RSK Gelenau, RV Thalheim, KFC Leipzig, des RC Potsdam, 1. Luckenwalder SC, SV Luftfahrt Berlin, die KG Frankfurt(O.)/Eisenhüttenstadt und der WKG Pausa/Plauen, die bis zum 30. Januar 2021 ihre Mannschaften für die Regionalliga Mitteldeutschland gemeldet hatten, auf eine einfache Hin- und Rückrunde, ohne Play-Off's.
"Das wären insgesamt 14 Kampftage, die am 11. September starten, am 18. Dezember könnte dann der neue Titelträger gekürt werden", hofft Ligenleiter Henning Tröger (Werdau) nach dem Abbruch der Saison 2020 auf eine reibungslose Meisterschaftserie 2021, sowie auf volle Zuschauerränge.
Ein Punkt der von den Vereinen lange diskutiert wurde, war die Aufstockung des Ausländerkontingents von zwei auf drei Ringer je Mannschaft. "Die jetzt insgesamt 26 Bundesligisten saugen schon jetzt viele Ringer mit deutschem Pass aus den unterklassigen Vereinen, nun besteht die Befürchtung, dass sich dann auch die neuen Zweitbundesligisten an der Basis bedienen", kann Henning Tröger die Ängste der Vereine nachvollziehen.
Die entstehende Lücke wollen einige Vereine mit ausländischen Verstärkungen füllen, da bedingt durch den Lockdown noch gar nicht absehbar ist, ob alle Nachwuchsringer dann auch wieder zur Verfügung stehen, wenn Training und Wettkämpfe wieder möglich sind. Die Gegner dieser Aufstockung halten dagegen, dass die Sonderbestimmungen für Migranten und die bisherigen zwei Ausländerstellen je Mannschaft ausreichen, vor allem aber die Nachwuchsentwicklung in der Region entsprechend forciert werden muss.
"Angesichts der nur beschränkt zur Verfügung stehenden deutschen Ringer mit Erst- und Zweitligaformat sollte es nach einer Übergangszeit nur eine eingleisige, erste Bundesliga und darunter nicht mehr als zwei Zweitligastaffeln geben, um auch den sportlichen Wert der höchsten Kampfklassen zu steigern, aber das ist meine ganz persönliche Meinung", so der Geschäftsführer der Zweckgemeinschaft Ringen in Mitteldeutschland Jörg Richter, der sich über den jederzeit fairen und offenen Meinungsaustausch der 8 Regionalligateams, aber auch der Präsidentenrunde der 5 angeschlossenen Landesorganisationen freute.
Da kein Antrag über die Anhebung des Ausländerkontingents eingereicht wurde, verschob Ligenleiter Henning Tröger eine Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt, zudem zum jetzigen Zeitpunkt coronabedingt Vieles noch nicht absehbar ist. So brachte der SV Luftfahrt Berlin einen Vorschlag ein, Hygienebestimmungen der einzelnen Vereine in die Wettkampfordnung aufzunehmen und sich so auch nach dieser Seite hin abzusichern.
"Wir werden uns zu gegebener Zeit erneut zusammenfinden und über die aktuellen Entwicklungen beraten", hofft Ligenleiter Henning Tröger auf eine baldige Aufhebung der Beschränkungen für den Sport und schnelle Rückkehr zur Normalität.
Jörg Richter
Die Ringer sehnen die Beendigung des Lockdowns herbei, wollen endlich wieder auf die Matte und kämpfen. Die Planungen für den Neustart laufen bereits auf Hochtouren.