Olympiagold und Bronze aus Tokio flimmern in Pausa über die Leinwand und sorgen für Jubel unter den knapp 300 Zuschauern
Pausa/Tokio – Am vergangenen Samstag flimmerten die Bilder aus Tokio beim Benefizkampf des KSV Pausa gegen den AV Germania Markneukirchen noch einmal über den großen Bildschirm. Applaus brandete auf, als die deutschen Ringerhelden siegreich aus den Kämpfen hervorgingen. Der Vorsitzende des KSV Pausa Ulrich Leithold berichtete von dem Glückwunschschreiben des KSV Pausa an die Gold-Ringerin Aline Rotter-Focken und die Bronze-Jungs Frank Stäbler und Denis Kudla, sowie an den deutschen Verband, aber auch von vielen positiven Gesprächen, seit den Erfolgen der Ringer in Tokio.
"Diese Erfolge sollten dem Ringkampfsport Schwung verleihen, der bis in den Nachwuchsbereich spürbar wird, denn wir brauchen talentierte Jungen und Mädchen, mit denen die Erfolgsserie national und international fortgesetzt werden kann. Und warum soll nicht einer der nachfolgenden Athleten aus dem Vogtland ebenfalls Olympiasieger werden? Ringer wie Franz Richter, Marco Stoll (Markneukirchen), oder Maximilian Schwabe und Nils Buschner (Pausa) stehen bereit.
Doch warum sollten Eltern ihre Kinder zum Ringen schicken? Frank Stäbler brachte es am Sonntagabend beim Interview des SWR auf den Punkt: "Weil Ringen die beste Schule für das Leben ist. Ringen verkörpert einfach alles, man lernt Beweglichkeit, Ausdauer, Schnelligkeit und Kraft – und selbst wenn man später mal nicht im Ringkampfsport bleibt, man hat sich die Tugenden angeeignet, es ist die ultimative, allseitige Ausbildung, Ringer sind ‚Allrounder'. Darüber hinaus schärft Ringen den Kopf, man lernt Disziplin, aber auch das Miteinander, sowie den Respekt vor dem Gegner".
Und viele Pausaer kennen den dreifachen Weltmeister und aktuellen Bronzemedaillengewinner von Tokio persönlich, war der sympathische Ringer aus Musberg doch zum 750. Stadtjubiläum zu einer Talkrunde, gemeinsam mit Maria Selmaier und Nina Hemmer nach Pausa gekommen und erzählte schon damals über sein großes Ziel, bei Olympia einmal auf dem Siegertreppchen zu stehen. In Tokio wurde aus dem Gold-Traum Bronze, Edelmetall, dass der 32-jährige Stäbler aber genauso bejubelte. Nach Gewichtsreduzierung um 8 Kilo, einer umstrittenen Niederlage im Viertelfinale und einem grandiosen Sieg gegen den Georgier Zoidze, der in seinem Achtelfinalduell Weltmeister Borrero Molina (CUB) aus dem Rennen geworfen hatte, wurde Bronze für Stäbler zum neuen Gold.
Auch wenn Aline Rotter-Focken und Frank Stäbler die Ringerstiefel an den berühmten Nagel hängen, sie bleiben dem Ringkampfsport als Aushängeschilder und Vorbilder treu und vielleicht schauen sie dann auch mal wieder im Vogtland vorbei.
Jörg Richter
Frank Stäbler bei seinem Besuch zur Talkrunde, anlässlich der 750-Jahrfeier der Stadt Pausa im Jahr 2013. (Foto: Jörg Richter)
Drei Weltmeistertitel und eine Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio später - Frank Stäbler. (Foto: Kadir Caliskan, UWW)