Leipzig – Sie wird nun kommen, die 2. Ringer-Bundesliga. Ab September 2022 soll sie mit zwei Staffeln zu je 8 Mannschaften neu belebt werden, nachdem die zweithöchste Kampfklasse 2017 aufgrund vieler Mannschaftsrückzüge aufgelöst wurde. Fortan gab es nur noch eine Bundesliga, bestehend aus 3, später 4 Vorrundengruppen, der Deutsche Mannschaftsmeister wurde in Play-Offs ermittelt. Dreimal gelang dies dem SV Wacker Burghausen, bis die Corona-Pandemie dem Ligengeschehen ein Ende setzte. Doch erwies sich der Sprung aus den regionalen Ligen in die höchsten Kampfklassen für viele Mannschaften als zu groß, zudem die weit über 20 Teams im Oberhaus die meisten deutschen Ringer gebunden hatten, die in der Spitze mitkämpfen können.
Die Wiedereinführung der 2. Bundesliga verspricht Besserung. Von den 26 Erstligateams verbleiben 16 Mannschaften in der höchsten Kampfklasse, 10 Mannschaften, die in der diesjährigen Saison das Achtelfinale verfehlten, steigen in die 2. Bundesliga ab, 6 Teams sollen aus den Regional- und Oberligen in die neu geschaffene 2. Bundesliga aufsteigen, so dass auch da jeweils 8 Mannschaften in zwei Staffeln kämpfen.
Aufstieg käme zu früh für die WKG-Youngster
So müsste auch der Staffelsieger der Regionalliga Mitteldeutschland in die zweithöchste Kampfklasse aufsteigen, nach Abschluss der Hinrunde wäre das die KG Frankfurt(O.)/Eisenhüttenstadt. "Die Rückrunde soll erst im März/April ausgetragen werden, wenn sich hoffentlich die Infektionszahlen auf ein Mindestmaß zurückgeschraubt haben", so Ligenleiter Henning Tröger (Werdau), nach den Wünschen der 7 Regionalligisten wurde die Fortführung der höchsten, regionalen Klasse im Nordosten Deutschlands ausgesetzt. Mit einem Kampf Rückstand belegt die WKG Pausa/Plauen zur Halbserie den 5. Platz. Dennoch gehen die Gedanken in Richtung zweithöchste Kampfklasse. "Wir haben viele junge Athleten, die in der Regionalliga und in der Landesklasse schon lautstark anklopfen, die wollen wir in Zukunft halten", befürchtet der Vorsitzende des KSV Pausa Ulrich Leithold einen Ausverkauf der jungen Talente, wenn sie sich für höherklassige Ligen anbieten. So ringen mit Maximilian Schwabe (in Lichtenfels) und Nils Buschner (Schorndorf) die beiden besten KSV-Ringer in der 1. Bundesliga, beließen das Erststartrecht für Einzelwettkämpfe jedoch bei ihrem Heimatverein, dem KSV Pausa. "Wir haben insgesamt 6 Ringer, die am Bundesstützpunkt Leipzig trainieren, die werden dort gut ausgebildet und wollen irgendwann höherklassig kämpfen, diesen Weg wollen wir vorbereiten und haben mittelfristig den Aufstieg in die 2. Bundesliga im Blick", so auch WKG-Trainer Werner Schellenberg.
Keine Aufstiegspflicht 2021/2022
"In diesem Jahr gibt es aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen Unsicherheiten keine Aufstiegspflicht, aber ich denke, dass ab der kommenden Saison der Staffelsieger der Regionalliga Mitteldeutschland aufsteigen muss", so Leithold mit Blick auf die kommenden Meisterschaftsrunden. Dabei hat er die Hoffnung, dass die höchste Kampfklasse auf eine Staffel mit 10 Teams weiter ausgedünnt, die 2. Bundesliga jedoch auf drei Staffeln erhöht wird, so dass weite Fahrten zu den Kämpfen erspart bleiben und es zu mehr Derbys kommt. Diesen Plänen folgt der DRB-Vizepräsident für Bundesligaangelegenheiten Manuel Senn derzeit allerdings nicht, der zwar die 1. Bundesliga zukünftig eingleisig sieht, aber die 2. Bundesliga in zwei Gruppen halten möchte, um den sportlichen Wert der höchsten Klassen zu erhalten, zudem für ein solch starkes Geflecht in den oberen Ligen leistungsstarke Ringer mit deutschem Pass fehlen.
"Derzeit müssen wir sehen, dass wir nach Abklingen der Pandemie die Ringer aller Altersklassen wieder auf die Matten bekommen und möglichst viele Talente in den Leistungsbereich führen, die durch die lange Pause im Trainings- und Wettkampfbereich leider fehlen", sieht Manuel Senn sehr viel Arbeit auf Verband und Vereine zukommen, um den derzeitigen, hohen Standard erst einmal nur zu halten und später auszubauen.
Jörg Richter / Fotos: Jörg Richter
Erfolgreiche KSV-Jugend, Ulrich Leithold (li.) und Andre Wetzel (re.) zeichnen die Rückkehrer von den Deutschen Meisterschaften aus, v.l. Gunnar Frisch, Max Schmalfuß, John Paul Spatschke, Sid Wetzel und Sebastian Wagner.
Konrad Schütz kämpft noch im Jugendbereich, sammelt jedoch schon im Ligenbetrieb Kampferfahrungen.
Das Trainergespann der WKG Pausa/Plauen mit Anatolij Judin (li.) und Werner Schellenberg (re.) verfolgt die Kämpfe konzentriert.