Plauen – Das Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft 2021/2022 findet ohne sächsische Beteiligung statt. Mit Nils Buschner (KSV Pausa), der beim Halbfinalisten ASV Schorndorf unter Vertrag steht, schied am vergangenen Samstag der letzte, im Rennen verbliebene sächsische Ringer aus. Buschner wechselte vor der nun zu Ende gehenden Saison von Pausa nach Schorndorf, beließ jedoch sein Erststartrecht für Einzelwettkämpfe weiterhin bei seinem Heimatverein KSV Pausa. Er folgte damit den Spuren seines Vereinskameraden Maximilian Schwabe, den es zum Saisonstart von Schorndorf nach Lichtenfels zog.
Nils Buschner absolvierte in Schorndorf vier Bundesligabegegnungen, von denen er zwei gewann, aber auch zweimal verlor. Am Samstagabend konnte es für den ASV Schorndorf beim Halbfinal-Rückkampf gegen den ASV Mainz 88 nicht spannender werden. 13:0 führte das Team von Nils Buschner nach 5 von 10 Kämpfen, als Mainz in der zweiten Hälfte des Kampfabends noch auf 12:14 herankam und damit den Kampfverlauf kippte. Mainz hatte den Hinkampf mit 14:11 gewonnen, ein einziger Mannschaftspunkt gab somit den Ausschlag zum Finaleinzug – spannender hätte es kein Kriminalautor schreiben können. "Ich musste zwar nicht ringen, habe aber in der Halle mitgefiebert, aber es ist schon bitter, mit einem einzigen Punkt zu scheitern", so Nils Buschner gegenüber ‚Freie Presse', der im Vorjahr als erster KSV-Ringer aus Pausa eine Weltmeisterschaft bestritt und 2022 ebenfalls internationale Meisterschaften in der Altersklasse U-23 anvisiert.
Gleich mehrere Sachsen standen sich noch im Achtelfinale in den Reihen des AVG Markneukirchen als Zweitplatzierten der Ostgruppe und dem AC Lichtenfels als Vierten der Südostgruppe gegenüber. Der Pausaer Maximilian Schwabe im Team des AC Lichtenfels, dagegen standen Franz Richter, Anton Vieweg und Erik Löser in den Reihen des AVG Markneukirchen. Obwohl Schwabe knapp das Nachsehen gegen den Erzgebirger Erik Löser hatte, Richter im schwersten Limit gegen Karl Marbach gewann und Vieweg gegen den EM-Dritten Hannes Wagner knapp unterlag, lachte nach einem 17:17- und 15:12 für Lichtenfels, der aus Syrau stammende Maximilian Schwabe.
Im Viertelfinale hatte sich dann auch Maximilian Schwabe mit dem AC Lichtenfels aus dem Titelkampf verabschiedet. Die Red Devils aus Heilbronn, mit dem dreifachen Weltmeister Frank Stäbler, der bei den Olympischen Spielen in Tokio Bronze gewonnen hatte, war eine Klasse zu stark für die Korbstädter aus Oberfranken. Doch der Pausaer Maximilian Schwabe prüfte Frank Stäbler auf dessen Abschiedstour im Hinkampf beim 1:5 noch einmal auf Herz und Nieren, bezwang im Rückkampf die lebende Ringerlegende Adam Juretzko mit 5:2 Zählern. Lichtenfels mit 3:21 und 10:28 insgesamt zweimal chancenlos.
Im Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft steht kein sächsischer Ringer mehr, im Aufgebot des Serienmeisters SV Wacker Burghausen jedoch mit Enes Akbulut und Ramsin Azizir zumindest zwei Ringer aus der näheren Region, Athleten, die beim ASV Hof das Ringer-A-B-C erlernten und mit Burghausen den 4. Titel in Folge ansteuern.
Jörg Richter
Nils Buschner beim Benefizkampf seines Heimatvereins KSV Pausa gegen den AVG Markneukirchen zugunsten der abgebrannten Ringerhalle.