Jüterbog – Als ob die deutsche Ringerfamilie auf einen solchen Wettkampf gewartet hätte, nach langer, coronabedingter Auszeit gab es mit den "Offenen Mitteldeutschen Meisterschaften" der Kadetten und Junioren in beiden Stilarten einen hochkarätigen Wettkampf.
Vor den Deutschen Meisterschaften der Kadetten vom 22. bis 24. April im westsächsischen Werdau (GR) und Hösbach (FR) sowie der Junioren, die ihre nationalen Meistertitel vom 6. bis 8. Mai in Neuss (GR) und bei den Wrestling Tigers im Rheinland (FR) auskämpfen, waren diese Titelkämpfe eine gute Standortbestimmung.
So waren es dann 214 Teilnehmer aus 60 Vereinen, die ins brandenburgische Jüterbog reisten, darunter auch drei Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die am Stützpunkt Luckenwalde aufgenommen wurden.
Der KSV Pausa reiste mit vier Ringern nach Brandenburg, die einen kompletten Medaillensatz wieder mit nach Hause brachten. Gunnar Frisch (82 kg/GR) bestritt bei den Junioren zwei Duelle, in denen er siegreich blieb, damit stand der KSV-Ringer bei der Siegerehrung auf dem obersten Treppchen. Silber holte Sebastian Wagner (55 kg/A-Jugend/GR), der einen guten Start erwischte, seine ersten drei Begegnungen gewann, das Finale gegen Dauerrivale Erik Negwer (RV Lugau) allerdings klar verlor.
Eine ausgesprochen starke Gewichtsklasse hatte Max Schmalfuß (72 kg/Junioren/GR) erwischt, der gegen den Deutschen Vorjahresmeister Marco Stoll (Markneukirchen) und dem Deutschen Vizemeister Robert Schröder (RS Magdeburg) klar verlor. Dann gewann der Sportschüler gegen seinen Leipziger Trainingskollegen Josif Amoev und sicherte sich damit den Bronzerang.
Groß war die Konkurrenz mit 12 Teilnehmern bei Konrad Schütz (65 kg/A-Jugend/GR), der mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in den Kampf um 5 und 6 rückte, den er gegen Robin Zentgraf (SC Korb) mit 0:5 Punkten verlor.
"Leider fehlten Sid Wetzel und John-Paul Spatschke krankheitsbedingt im Aufgebot des KSV Pausa, mit ihnen wären wir in der Vereinswertung sicherlich noch etwas nach oben gerückt", war der Vorsitzende des KSV Pausa Ulrich Leithold, mit Rang 15 unter 60 Vereinen auch so mehr als zufrieden.
Die drei Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gewannen übrigens in ihren Gewichts- und Altersklassen jeweils Goldmedaillen.
Jörg Richter
Unsere erfolgreichen Athleten (v.l.n.r.): Sebastian Wagner (2. Platz, 55 kg, Kadetten), Max Schmalfuß (3. Platz, 72 kg, Junioren), Gunnar Frisch (1. Platz, 82 kg, Junioren) und Konrad Schütz (6. Platz, 65 kg, Kadetten).