Gelenau – "Auch beim letzten Hinrundenkampf in Gelenau ist unsere Niederlagenserie nicht gerissen", so WKG-Trainer Werner Schellenberg nach der Begegnung im Erzgebirge, die mit einer klaren 7:29-Niederlage endete.
Dominik Schreiter (57 kg/FR) wehrte sich tapfer gegen seinen überlegenen Gegner Heydar Afshar, der kurz nach Beginn der zweiten Runde den 15-Punkte-Abstand hergestellt hatte, der zum Abbruchsieg führte. Niklas Becher (130 kg) sprang für den verletzten Kevin Drehmann in die Bresche, wurde von Gelenaus Schwergewichtler Lucas Kästel jedoch nach 2:15 Minuten geschultert. "Niklas hat bislang gute Landesligakämpfe bestritten, hier fehlt eben einfach noch die Kampferfahrung in der Regionalliga", so WKG-Trainer Werner Schellenberg zum ersten Kampf Becher's in der dritthöchsten Kampfklasse in diesem Jahr. Jan Schmalfuß (61 kg/GR) stand gegen James Schreiner, der bis vergangenes Jahr in Frankfurt(O.) eine leistungssportliche Schiene verfolgte, auf verlorenem Posten, nach knapp zwei Minuten endete auch dieses Duell mit technischer Überlegenheit (15:0) für Schreiner.
Im Halbschwergewicht hat sich Gelenau mit dem starken Polen Kamil Wojciechowski verstärkt, der den im ungewohntem Freistil kämpfenden David Adler mit seinem Spezialgriff (Knöchelgriff) nach einer Minute auf beide Schultern drückte. Auf beiden Schultern fand sich nach knapp fünf Minuten Kampfzeit auch Isa Dadaev (66 kg/FR) wieder, der gegen Hassan Ismail nur in der ersten Runde mithalten konnte. "Das war eben mangelnde Kampferfahrung, zudem ist er noch zu verspielt und zieht seine Techniken nicht konsequent durch", haderte Trainer Werner Schellenberg, der an der Punktetafel den Halbzeitstand von 0:20 hinnehmen musste. Die Begegnung war damit bereits entschieden.
Zum Beginn der zweiten Hälfte des Kampfabends der erste Lichtblick für die WKG Pausa/Plauen, denn der ins Mittelgewicht gekletterte Gunnar Frisch gewann gegen Gelenau's Rico Richter mit 8:0 Punkten und holte damit die ersten Pluspunkte auf das Konto seines Teams. Eine kuriose Szene gab es beim Duell von Marcel Kastner (80 kg/FR) gegen Tillmann Germar. Im Rückstand liegend griff der WKG-Neuzugang tief in die Trickkiste und zwang seinen Kontrahenten, der wie Hassan Ismail aus Jena nach Gelenau kam, mit einem Griff auf beide Schultern, der eigentlich im Kinderbereich angewendet wird. Salakh Dadaev (75 kg/FR) hatte keinen guten Tag erwischt, wurde nach 93 Sekunden von Marcin Majka auf beide Schultern gedrückt.
Emotionen spulten sich im letzten Kampf noch einmal hoch, als Sid Wetzel (75 kg/GR) seinen Gegner Felix Franke in einem spannungsgeladenen Kampf in eine Kopfklammer zwang, dann aber abgefangen wurde. "In der Ringerbrücke hatte Sid Wetzel seine Fassart beibehalten, dabei bekam der Gelenauer kaum noch Luft, was Trainer und Arzt des Gastgebers auf die Matte rief, die den Kampf unterbrachen, was eigentlich nicht statthaft ist", so WKG-Trainer Schellenberg, der dem Kampfrichter Frank Lenk vorwarf, dass er den Kampf nicht früher unterbrochen hat. Dagegen disqualifizierte Kampfrichter Lenk den WKG-Ringer wegen Beinarbeit und Abdrücken der Atemwege. "Beinarbeit hat hier keiner von uns gesehen und die Hand am Kopf und Hals des Gegners waren nicht regelwidrig, vielmehr hätte der Gelenauer den Griff lösen müssen", so Schellenberg weiter, der mit seinem Team noch vier Zähler zum 7:29-Endstand abgeben musste.
Damit endete auch der letzte Kampftag der Hinrunde ohne Punktgewinn, am kommenden Samstag starten die WKG-Ringer sofort in die Rückrunde, dann müssen die Vogtländer zum RC Germania Potsdam.
Jörg Richter
Beim letzten Hinrundenkampf in Gelenau glänzte WKG-Neuzugang Marcel Kastner, der für Mannschaftskämpfe aus Hof nach Pausa wechselte, mit einem Schultersieg für Aufsehen, der eigentlich im Kinderbereich Anwendung findet. Foto: J. Richter