Kraftsportverein Pausa e. V.

Tagung der Regionalligisten verlief ohne Ergebnis

Leipzig – Kürzlich fand in Leipzig eine Ligatagung der Regionalligisten aus Mitteldeutschland statt, eingeladen waren aber auch Vertreter aus den benachbarten Ringerligen Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Der Grund: die Luft dürfte in Zukunft dünn werden in der Regionalliga Mitteldeutschland, mit dem SV Luftfahrt Berlin warf eine Mannschaft kurz vor dem Saisonstart das Handtuch, die KG Frankfurt(O.)/Eisenhüttenstadt gab Mitte der Hinrunde auf. "Wenn der FC Erzgebirge Aue in die 2. Bundesliga aufrückt und sich kein Aufsteiger aus den Landesligen findet, wird es eng für die höchste, regionale Staffel im Osten der Bundesrepublik", so Ligenleiter Henning Tröger.

 

"Der Grund für die Probleme der Regional- und Landesligisten sind fehlende nachrückende Talente", brachte es Sachsens Kampfrichter-Obmann Jörg Jähnichen auf den Punkt. Schleppende Sichtungsaktionen an den Schulen, zudem erschwert durch die Coronapandemie, ließen so manche Trainingsgruppe schrumpfen. Dennoch sind die Mannschaften bestrebt, schlagkräftige Teams in der dritthöchsten Kampfklasse an den Start zu schicken. Und so wurde nicht zu ersten Mal der Antrag auf Erhöhung des Ausländerkontingents gestellt. Bislang dürfen in der Regionalliga je Mannschaft zwei Ausländer starten, dazu noch Migranten, die schon längere Zeit in der Region leben, lernen, oder arbeiten.

 

"Damit kann man ja eigentlich schon eine halbe Mannschaft mit Ringern ohne deutschen Pass stellen", ist der Vorsitzende des KSV Pausa Ulrich Leithold gegen eine weitere Erhöhung des Ausländeranteils in den Regionalligamannschaften.

 

Dagegen ist der AC Werdau gewillt in die Regionalliga aufzusteigen, aber eben nur mit einer zusätzlichen Ausländerstelle. Mit den Zuwanderungswellen 2015 und 2022 kamen viele gute Ringer aus Afghanistan, Syrien, dem Iran nach Deutschland, viele wurden in die Vereine integriert und dürfen inzwischen auch an Wettkämpfen teilnehmen.

 

Doch während die Teams aus den Großstädten guten Zulauf aus den Erstaufnahmelagern haben, stehen die Teams aus dem Erzgebirge und dem Vogtland daneben, kaum ein ausländischer Zuwanderer, der dem Ringen nahesteht, heuert in Gelenau, Thalheim, Pausa, oder Markneukirchen an, vielmehr zieht es die Migranten in die Grußstädte, wo schon Freunde und Verwandte Zuflucht gefunden haben.

 

Zurück zum Ringen. "Eine dritte Ausländerstelle ist nicht die Lösung der Probleme, hier muss Basisarbeit geleistet werden, wir brauchen wieder mehr Talente auf den Ringermatten", sitzt Werner Schellenberg als Trainer der WKG Pausa/Plauen auf der einen Seite und als Vizepräsident des Ringer-Verbandes Sachsen auf der anderen des Verhandlungstisches. Trotz intensiver Sichtungsarbeit in den beiden Vereinen KSV Pausa und ASV Plauen konnten die Lücken in der Regionalligamannschaft, bedingt durch Verletzungen, aber auch berufsbedingter Ausfälle nicht bzw. nicht gleichwertig geschlossen werden, die WKG steht noch ohne Pluszähler am Ende der Tabelle.

 

Die WKG Pausa/Plauen wird auch diese schwere Saison wegstecken und geht vielleicht gestärkt aus der Krise heraus, wo andere Vereine das Handtuch schmeißen würden. Und obwohl auch den Vogtländern eine dritte Ausländerstelle weiterhelfen würde, lehnt der KSV diesen Vorstoß ab, der dem Ringen am Ende nicht weiterhilft, sondern aus Sicht von Ulrich Leithold und Trainer Werner Schellenberg die deutschen Talente weiter zurückdrängt oder gar auf die Ersatzbank schicken könnte.

 

Eine Entscheidung darüber war bei der Tagung in Leipzig von den Veranstaltern des Ringer-Verbandes Sachsen gar nicht angedacht, vielmehr sollte eine Diskussion darüber bis zur Entscheidungsfindung im Januar 2023 angeschoben werden.

 

Jörg Richter

 

JL 2022

Verknotet - Regionalligavereine in Personalnot. Dritte Ausländerposition soll helfen, KSV Pausa lehnt Vorstoß ab. Foto. Jörg Richter

 

 

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