Pausa – Das Kalenderjahr 2022 ging für die Ringer des KSV Pausa mit Spiel und Spaß zu Ende, den das schon traditionelle Prellballturnier mit sich brachte. Zurück bleibt der Jubel über die gute Entwicklung der Talentschmiede, aber auch der missglückten Mannschaftsmeisterschaft in der Regionalliga Mitteldeutschland, in der die WKG Pausa/Plauen nur einen, einzigen Punkt erkämpfen konnte.
Jörg Richter sprach mit dem Vorsitzenden Ulrich Leithold und dem Trainer Werner Schellenberg über das vergangene Kalenderjahr, wirft mit den beiden Vereinsvertretern aber auch einen Blick auf 2023.
Erfolge im Nachwuchsbereich vor allem mit dem Gewinn des Deutschen Meistertitels durch Sid Wetzel auf der einen -, aber auch die verkorkste Meisterschaftsrunde in der Regionalliga auf der anderen Seite, wie sieht Eure Bilanz aus ?
Ulrich Leithold: "Wir haben uns das Ziel gesetzt, mit möglichst vielen Eigengewächsen zu kämpfen, die im Kinder- und Jugendbereich zahlreiche Titel und Medaillen bei Mitteldeutschen Meisterschaften und regionalen Titelkämpfen gewinnen konnten, worauf wir sehr stolz sind, die Niederlagenserie der Regionalligamannschaft hat diese schönen Erfolge leider etwas überschattet".
Werner Schellenberg: "Mit unserer ursprünglichen Mannschaft, hätten wir einen Platz im sicheren Mittelfeld erkämpft, vielleicht auch die Medaillenränge anvisiert, doch dann grassierte vom ersten Kampftag an eine Verletzungsserie in unseren Reihen, wie wir sie noch nie erlebten und machte alle Träume von einer guten Platzierung zunichte".
Die Regionalligamannschaft schlitterte von Niederlage zu Niederlage, erst am letzten Kampftag konnte mit dem 20:20-Unentschieden gegen den Bronzemedaillengewinner RSK Gelenau der einzige Mannschaftspunkt erkämpft werden, wie sah das Ganze von der Trainerbank aus ?
Werner Schellenberg: "Mit Tjark Berg und Marcel Kastner verletzten sich gleich zwei Neuzugänge am ersten Kampftag, Dawid Peplowski und Kevin Drehmann schieden im Saisonverlauf ebenso verletzungsbedingt aus, wir hatten kein einziges Mal unser stärkstes Team auf der Matte und mussten vielmehr sehen, wie wir überhaupt eine vollständige Mannschaft stellen. Einige Ringer mussten stilartfremd kämpfen, andere in höheren Gewichtsklassen – oder wie David Adler am Ende der Saison beides".
Wie sieht es im Nachwuchs aus, nach den Beschränkungen, die durch die Corona-Pandemie in Kauf genommen werden mussten ?
Ulrich Leithold: "Hier sind wir wieder auf einem aufsteigenden Ast, nachdem die Pandemie doch einige Löcher gerissen hat. Doch insgesamt verfolgen wir unsere Philosophie weiter, wollen Talente für den Ringkampfsport entwickeln. Derzeit trainieren sechs Athleten des KSV Pausa am Bundesstützpunkt in Leipzig, das macht uns stolz".
Fans und Sponsoren sind dem Verein trotz der Niederlagenserie treu geblieben, wie ist das einzuschätzen ?
Ulrich Leithold: "Nicht hoch genug, dafür gebührt allen großen Dank. Das zeigt aber auch, das wir eine Krise als große Ringerfamilie meistern können. Von den Insidern hat natürlich jeder gewusst, das unsere jungen Talente keine gestandenen Regionalligaringer ersetzen können, doch sie haben alle um jeden, einzelnen Punkt gekämpft und das wurde anerkannt".
Lasst uns einen Blick auf das neue Kalenderjahr werfen.
Ulrich Leithold: "Hier sind wir schon mitten drin im Geschehen um die Einzelmeisterschaften, die im Frühjahr und Sommer in den Deutschen Meisterschaften gipfeln werden. Man muss abwarten, wie andere Landesorganisationen nach überstandener Pandemie aufgestellt sind, doch wir arbeiten im Training hart und bereiten den Nachwuchs und die Männer zielgerichtet auf die Höhepunkte vor".
Werner Schellenberg: "In der neuen Mannschaftsmeisterschafts-Serie wollen wir ab September mit einer schlagkräftigen Mannschaft neu angreifen. Doch auch da spielt der Nachwuchs eine große Rolle, den wir Schritt für Schritt über die Jugendliga, die Sachsenliga, bis an das Regionalligateam heranführen möchten. In Gewichtsklassen, in denen wir selbst keine Ringer zur Verfügung haben, werden wir uns entsprechend verstärken. Eine solche Saison wie im Vorjahr soll es möglichst nicht mehr geben, wobei verletzungs-, oder berufsbedingte Ausfälle nicht zu beeinflussen sind".
Das Gespräch führte Jörg Richter
Wenn Ringer gerade mal nicht auf der Matte kämpfen, dann spielen sie Prellball. Mit einem Turnier endete das sportliche Kalenderjahr 2022 in Pausa. (Foto: Kerstin Wagner)