Gelenau – Die Regionalligaringer der WKG Pausa/Plauen kommen langsam in Fahrt, nach zwei klaren Auftaktniederlagen, mit deutlicher Steigerung beim Heimkampf gegen Aue, konnte beim Dritten des Vorjahres, dem RSK Gelenau mit 12:16 ein knappes- und am Ende auch unglückliches Resultat erzielt werden, denn es war noch viel mehr drin.
WKG-Trainer Werner Schellenberg haderte zunächst über die erneuten Besetzungsprobleme im leichtesten Limit bis 57 Kilo, wo Tjark Berg noch immer an seiner Verletzung aus dem Vorjahr laboriert, aber auch die geplanten ‚Ersatzvarianten' nicht greifen. So gaben die Vogtländer im leichtesten Limit erneut vier Punkte kampflos ab. Als auch WKG-Schwergewichtler Albert Yermakov (130 kg/GR) gegen den polnischen Auswahlringer Gerard Kurniczak mit 0:15 nach nicht einmal zwei Minuten von der Matte gefegt wurde, führten die Gastgeber vor 300 Zuschauern im Sportareal Erzgebirgsblick bereits mit 8:0.
Schwer hatte es auch WKG-Neuzugang Jakub Kesy (61 kg/GR) gegen Mark Wagner im ungewohnten griechisch-römischen Stil, der jedoch beim 2:2 bedingt durch die zuletzt vergebene Wertung den Siegpunkt für die WKG erkämpfte.
WM-Teilnehmer Michal Bielawski (98 kg/FR) setzte das erste, dicke Achtungszeichen für die WKG Pausa/Plauen, gegen Rico Richter schnürte der polnische Auswahlringer den Sack kurz vor Ende der ersten Runde mit 15:0 durch technische Überlegenheit zu.
Viel Diskussion gab es beim Sieg von Eryk Maj (66 kg/FR), der Gelenau's Hassan Ismail mit 5:3 bezwang. Erst ein, im Nachhinein gegebener Punkt für den RSK-Ringer korrigierte das Ergebnis, das Maj statt zwei Mannschaftszähler nur einen Punkt auf das Konto der WKG brachte. "Der fehlende Punkt für Ismail wurde erst nach dem Abpfiff bemerkt und nachgetragen, was eigentlich nicht geht, eine Situation für den nächsten Kampfrichterlehrgang", so Schellenberg gegenüber Kampfrichter Frank Lenk (Aue), der bei seiner Entscheidung blieb.
Zum Beginn des zweiten Abschnittes der Begegnung startete Pausa/Plauen richtig durch, David Adler (86 kg/GR) ließ Florian Otto keine Chance und siegte nach 1:46 Minuten mit 15:0 durch Abbruch wegen technische Überlegenheit. Auch Max Schmalfuß (71 kg/GR) ließ gegen Felix Franke beim 5:1 nichts anbrennen, versäumte es jedoch, seine Führung weiter auszubauen. Doch dann war es erneut Oleksandr Kuruch (80 kg/FR), der wie in der Vorwoche erneut mit einem starken Wurf begann, in den ersten, beiden Minuten 'weltmeisterlich' kämpfte, dann aber die Initiative aus den Händen gab.
Auch zum Start in die zweite Runde erneut ein sehenswerter Wurf gegen Islam Yakhyaev, der dann angeschlagen erneut durchstartete und den WKG-Neuzugang mit sage und schreibe 24:9 Punkten geschlagen von der Matte schickte. "Ein solcher Leistungsabfall ist unbeschreiblich, wenn ich verpasste Punkte zum Sieg suchen muss, dann in diesem Kampf", ärgerte sich Schellenberg über den schwachen Auftritt des Ukrainers.
Im Weltergewicht hatte Gelenau's Trainer Björn Lehnert mit Marcin Majka (75 kg/FR) und Serjan Simonyan (75 kg/GR) zwei starke Ringer verpflichtet. Salakh Dadaev lieferte dem Polen einen starken Kampf und sackte dafür ein Sonderlob Schellenbergs ein. Im letzten Kampf überschlugen sich die Ereignisse nach einer Ohrfeige im hart geführten Duell zwischen Serjan Simonyan und Sid Wetzel. "Diese Tätlichkeit hätte auch zur Disqualifikation des Gelenauers führen können, was das Ergebnis auf den Kopf gestellt hätte, doch der Kampfrichter wollte keine Verwarnung vergeben, sodass es beim 5:1-Sieg für Simonyan blieb, zum 16:12-Endstand für die Gastgeber.
"Es war ein großer Kampfabend, mit guter Stimmung, aber leider mit dem falschen Ergebnis", haderte Werner Schellenberg vor allem mit der Niederlage von Oleksandr Kuruch, aber auch, mit mehreren Schiedsrichterentscheidungen". Gefühlsschwankungen bei Werner Schellenberg, der auf der einen Seite enttäuscht über die Niederlage war, auf der anderen Seite aber auch eine Steigerung seiner Mannschaft verzeichnen konnte.
Jörg Richter
Mit Michal Bielawski (98 kg/Freistil) holte WKG-Trainer Werner Schellenberg einen starken Polen in die Regionalligamannschaft, der sich schon in den ersten Begegnungen als Punktegarant für die WKG Pausa/Plauen erwies. Foto: J. Richter
Fotos: K. Wagner