Einmal Silber und zwei Bronzemedaillen hat der gastgebende KSV bei der Deutschen Ringer-Meisterschaft der Junioren zu Hause behalten. Für das Team der Organisatoren gab es jede Menge Lob.
Pausa — Der Jubel in der Zweifeld-Sporthalle in Pausa kannte keine Grenzen, als Sid Wetzel (77 kg) und Max Schmalfuß (72 kg) vor heimischer Kulisse Bronzemedaillen bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren im griechisch-römischen Stil gewannen. Knisternde Spannung lag auch vor dem Finale in der Luft der Ringkampf-Arena, die an beiden Tagen aus allen Nähten zu platzen drohte, als Lokalmatador Sebastian Wagner die schwarz-rot-goldene Matte zum Kampf um die Goldmedaille betrat. Doch sein inzwischen schon international erfahrener Kontrahent Lukas Benzing (Germania Hornberg) ließ die Hoffnungen des jungen Sportschülers aus Pausa mit geschickten Techniken schnell platzen. Gold für den Ringer aus Südbaden, Silber für Wagner, der am Bundesstützpunkt Leipzig von Trainer Andreas Bering betreut wird. Sebastian Wagner blieb am Samstag in beiden Vorrundenduellen unbezwungen und rückte mit einem Abbruchsieg durch technische Überlegenheit über seinen Leipziger Trainingsgefährten Marcel Grünwald ins Finale.
"Eine insgesamt sehr starke Turnierleistung", freute sich der KSV-Vorsitzende Ulrich Leithold, der seit Wochen mit seinen vielen Helfern im Dauerstress war, über die sportliche Leistung seiner Pausaer Ringer, die damit auch die Vereinswertung unter 73 teilnehmenden Teams gewannen. Insgesamt gingen am Samstagmorgen 111 Ringer über die Waage.
Ein dickes Lob gab es auch für Sid Wetzel, der keine leistungssportliche Laufbahn eingeschlagen hat, jedoch den Kontrahenten, die bis zu zweimal täglich trainieren, die Stirn bot. Wetzel verteidigte mit drei Siegen und einer Niederlage seine Bronzemedaille aus dem Vorjahr.
Mit einem lachenden, aber auch weinenden Auge hielt Max Schmalfuß seine Bronzemedaille in den Händen, haderte der junge KSV-Ringer noch mit der 7:7-Halbfinalniederlage, die zustande kam, weil sein Kontrahent Till Naumann (RG Hausen Zell) durch einen Wurf die höchste Wertung in diesem Duell erzielt hatte. Das kleine Finale um Bronze gewann der Sportschüler durch einen 10:1-Überlegenheitserfolg über Philip Trapp vom KSV Waldaschaff. Niklas Bächer (97 kg), der für diese Titelkämpfe neun (!) Kilo abgespeckt hatte, und Moritz Wermig (60 kg) erzielten 7. Plätze, John-Paul Spatschke (97 kg) rundete die Bilanz des KSV Pausa mit einem 10. Platz ab.
Der ASV Plauen stellte mit Quentin Schmalfuß (82 kg) einen Starter, doch auch der Spitzenstädter kämpfte sich nach Sieg und Niederlage ins kleine Finale um Bronze, dass er gegen Jacob Bauer (KV Riegelsberg) vor Ablauf der sechsminütigen Kampfzeit mit 8:0 gewann.
Damit hatten die beiden vogtländischen Vereine großen Anteil am 2. Platz des Ringer-Verbandes Sachsen in der Länderwertung, die von Südbaden angeführt wurde, die Landesorganisation Württemberg folgte den Sachsen auf Rang drei.
Die beiden Vizepräsidenten des Deutschen Ringer-Bundes, Günter Maienschein (Verbandsentwicklung) und Ingo Bräuer (Finanzen), zeigten sich von den Titelkämpfen angetan. "Mich begeistert immer wieder die Herzlichkeit hier im Vogtland, mit der große Events ausgerichtet werden", so Günter Maienschein, der zu den Stammgästen bei Ringerevents in Pausa und Plauen zählt. In das gleiche Horn stieß auch sein Vorstandskollege Ingo Breuer, der sich vom Engagement der vielen Helfer ebenfalls begeistert zeigte.
Bereits am Freitagabend lud der Vorsitzende des KSV Pausa, Ulrich Leithold Günter Maienschein und Ingo Bräuer sowie Funktionäre und Kampfrichter zum Empfang ins neu sanierte Vereinsheim ein. Bürgermeister Michael Pohl freute sich, dass seine Stadt erstmals Deutsche Meisterschaften austragen durfte, nachdem die vergangenen Titelkämpfe, die der KSV Pausa ausrichtete, mangels geeigneter Sporthalle allesamt in der Einheit-Arena in Plauen stattfanden, was nur mit großem logistischen Einsatz aller Helfer möglich war. Nunmehr war die Erdachsenstadt Mittelpunkt der nationalen Titelkämpfe der Junioren im griechisch-römischen Stil.
"Auf den Tag genau vor fünf Jahren haben wir als KSV Pausa die letzten Deutschen Meisterschaften ausgetragen, ebenfalls in der Altersklasse der Junioren", erinnerte Chronist Horst Steinert an das letzte Event, das vom KSV Pausa ausgerichtet wurde.
Jörg Richter
Fotos: Jörg Richter & Kerstin Wagner