Pausa – Die 4:18-Niederlage der WKG Pausa/Plauen gegen den ungeschlagenen Tabellenführer WKG Gelenau/Markneukirchen II in der Regionalliga Mitteldeutschland liest sich als souveräner Gästesieg. Doch das war er nicht, denn gleich sechs der zehn Duelle gingen mit vier – und weniger Punkten Differenz aus.
Schon im Vorfeld der Begegnung haderte das Trainerduo der WKG Pausa/Plauen mit der Kampfrichteransetzung von Toni Peprny vom RV Lugau, da es für die WKG Pausa/Plauen am kommenden Samstag in Lugau für die Gastgeber um die Absicherung des dritten Tabellenplatzes geht. Zudem kam aus Polen die Nachricht, dass Michal Bielawski vergangenen Donnerstag Vater einer kleinen Tochter geworden ist und damit aus verständlichen Gründen die Reise nach Pausa damit nicht antreten kann. Das Trainergespann Kevin Drehmann/Dirk Wagner ließ das schwerste Limit mangels Alternativen unbesetzt.
Im ersten Duell zeigte Carl Hocke (61 kg/GR), der noch im Jugendbereich kämpft, gegen den Drittplatzierten der Deutschen Männermeisterschaften 2024 Niklas Nimtz einen starken Kampf, der mit 0:7 endete und den Gästen nur zwei Mannschaftspunkte einbrachte. Kamil Wojciechowski (130 kg/FR) hatte seinen Sieg und vier Punkte für die Gäste schon an der Waage sicher, die WKG Gelenau/Markneukirchen II führte nunmehr mit 6:0.
Nachdem sich Noorallah Ahmadi verletzungsbedingt abgemeldet hatte, ringt der Neuzugang aus Greiz, Ibragim Galamatov (66 kg/FR) die Saison für die WKG Pausa/Plauen zu Ende. Doch Galamatov stand gegen Hassan Ismail auf verlorenem Posten und wurde bereits nach 1:23 Minuten auf beide Schultern gedrückt.
Ein Duell auf Messers Schneide lieferten sich Artsiom Shumski und Gerard Kurniczak im Halbschwergewicht (98 kg/GR). In diesem rein polnischen Vergleich setzte sich Shumski knapp mit 3:2 durch und holte damit den ersten Punkt auf das Konto der Gastgeber.
Im letzten Duell vor der Halbzeitpause bekam es Fabian Wiesemann mit dem erstligaerfahrenen Markneukirchner Marco Stoll zu tun. Wiesemann kämpfte respektlos und hatte in einer Aktion den Gegner schon fast auf beiden Schultern, aber nicht lange genug für Kampfrichter Toni Peprny, um zum Schultersieg abzupfeifen. Am Ende holte Marco Stoll mit einem 4:2-Punktsieg einen Mannschaftspunkt auf das Gästekonto, zum 1:11-Pausenstand für die WKG Gelenau/Markneukirchen II.
Spannend ging es zum Start in die zweite Hälfte des Kampfabends weiter, wo Alexander Biederstädt (86 kg/FR) weiter eine gestiegene Formkurve nachweist und Islam Yakhyaev mit 5:5, bedingt durch die zuletzt vergebene, höchste Wertung bezwang. Eryk Maj (75 kg/FR) setzte seine Erfolgsserie fort und bezwang Basmullah Khanjari mit 10:7 Punkten.
Doch dann stachen noch einmal die Asse von Gästetrainer Björn Lehnert. Auch wenn Sid Wetzel (80 kg/GR) gegen den starken Polen Kamil Charnecki beim 0:15 nach 1:44 Minuten auf verlorenem Posten stand, so hielten Max Schmalfuß (75 kg/GR) beim 3:4 gegen den Deutschen Vizemeister von 2022 und 2024 Witas Behrend und auch Sven Menzel (80 kg/FR) beim 5:8 gegen Markneukirchens Routinier Justin Müller erstaunlich gut mit. "Dabei hatte vor allem Sven Menzel gar noch die Chance, selbst Punktsieger zu werden", freute sich Kevin Drehmann über die Leistung des Potsdamers in den vergangenen Duellen, wo er Sven Menzel in den Gewichtsklassen 71-, 75 und 80 Kilo einsetzte, in denen Menzel stets sein bestes für die Mannschaft gab.
"Wir haben in dieser Saison eine starke, gemeinsame Mannschaft mit Markneukirchen für die 2. Bundesliga, die Regionalliga, aber auch in der Landesliga Sachsen gebildet, der Staffelsieg ist uns auch in den letzten, beiden Saisonkämpfen nicht mehr zu nehmen, doch der Sieg heute ist gegen die tapferen WKG-Ringer aus Pausa und Plauen, angesichts vieler knapper Duelle einfach zu hoch ausgefallen". Der Gelenauer Trainer lobte zugleich die Nachwuchsarbeit, die in Pausa praktiziert wird und die nun auch in der Liga Früchte trägt.
Jörg Richter
Fotos: K. Wagner
Fabian Wiesemann bot dem erstligaerfahrenen Marco Stoll einen großen Kampf und hätte fast einen Schultersieg erzielt.
Alexander Biederstädt steigerte sich im Verlauf der Rückrunde, gegen die WKG Gelenau/Markneukirchen gewann der Neuzugang aus Luckenwalde einen Mannschaftspunkt.