![]() |
Pausa – Ein Samstagabend in Pausa, in 14-tägigem Rhythmus trägt die WKG Pausa/Plauen ihre Heimkämpfe in der Erdachsen-Arena aus und viele Einwohner, Freunde und Fans haben sich die Termine fest in den Kalender eingetragen. Trotz des durch den Feiertag verlängerten Wochenendes und ohne Vorankündigung in der Presse strömten über 400 Zuschauer zum ewig jungen Derby gegen den RV Thalheim, bei dem es diesmal um sehr viel ging. Mit einem Sieg hätten die Erzgebirger die WKG Pausa/Plauen aus den Medaillenrängen drängen können, doch es kam ganz anders.
Schon an der Waage wurde klar, dass der RV Thalheim seine starken polnischen Verstärkungen nicht zur Verfügung hatte, dennoch standen von der Papierform her viele der 10 Duelle auf der Kippe, so dass von Beginn an für Spannung gesorgt war.
In einem vorgezogenen Duell sorgte WKG-Neuzugang Andrej Zugrav (75 kg/FR) für einen furiosen Start, mit 17:2 Zählern setzte er sich gegen Oleg Bartel durch und sorgte damit für die ersten vier Mannschaftspunkte auf dem WKG-Konto.
Danach ging es in der gewohnten Reihenfolge weiter, wobei Zhalavdi Sokuev (61 kg/GR) im ungewohnten griechisch-römischen Stil seine Probleme hatte und gegen Thalheims Routinier Daniel Franke, der vor zwei Wochen in Ungarn bei den Weltmeisterschaften der Masters Bronze gewonnen hatte, im Bodenkampf mit 0:16 unterlag. Mit Daniel Geist hatte der ins Schwergewicht gerückte Michal Bielawski (130 kg/FR) einen schweren Brocken zum Gegner, den er jedoch mit 5:0 bezwingen konnte und zwei Mannschaftspunkte für die WKG holte.
Der junge, polnische Nachwuchsringer Jakub Kesy (66 kg/FR) hatte mit Thalheims Steve Brylla einen Routinier vor der Brust, der auch schon seine Ringerstiefel für die WKG geschnürt hatte. Für Kesy kein Problem, der Pole setzte sich mit 15:0 durch und erhöhte für die WKG auf 10:4. Im letzten Duell vor der Pause setzte sich Artsiom Shumski (98 kg/GR) gegen Karl Marbach mit 3:1-Punkten durch, der vor dieser Saison vom AC Lichtenfels nach Thalheim gerückt war.
Zum Start in die zweite Hälfte des Kampftages legte Pausa's Eigengewächs Sebastian Wagner (71 kg/GR) unter großem Jubel der WKG-Fans einen 5:1-Punktsieg über Felix Franke nach und stellte damit die Weichen für sein Team endgültig auf Sieg. "Dieser Kampf war das Zünglein an der Waage", freute sich das Trainergespann mit Kevin Drehmann und Vater Dirk Wagner.
Salakh Dadaev (86 kg/FR) stand anschließend gegen Thalheims Leon Kolbe beim 2:17 auf verlorenem Posten, doch Max Schmalfuß (75 kg/GR) packte mit einem 7:0-Erfolg über Finn Kühn, der bei den Deutschen Meisterschaften der Männer 2025 die Bronzemedaille erkämpft hatte, zwei weitere Mannschaftspunkte auf das Konto der Gastgeber. Sid Wetzel (80 kg/GR) unterlag dem tschechischen Meister Michal Zelenka auf Schulter, zuvor erklärte die sehr gut amtierende Kampfrichterin Emily Schneider aus Werdau WKG-Ringer Hannes Thiesler (80 kg/FR) zum kampflosen Sieger, denn für ihn hatte Thalheims Trainer Steffen Richter keinen Gegner mitgebracht. Am Ende stand ein 19:12-Erfolg für die WKG Pausa/Plauen zu Buche.
Erstaunte Blicke gab es beim Blick auf die Tabelle, denn der AC Werdau unterlag in Potsdam mit 0:40 Punkten und gab damit die Tabellenführung an die Vogtländer ab. "Werdau war nur mit neun Kämpfern über die Waage gegangen und als der Ringer im Limit bis 71 Kilo ohne ersichtlichen Grund nach vier Sekunden aufgab, wurde er aus der Werdauer Mannschaft gestrichen, die mit nunmehr 8 Ringern unvollständig war. Doch auch den regulär ausgetragenen Kampf hätte Werdau gegen den Tabellen-Siebten RC Germania Potsdam mit 15:16 verloren.
Jörg Richter

Sebastian Wagner (rotes Trikot) bezwang Felix Franke und meiselte mit dem 5:1-Punktsieg den Gesamterfolg der WKG Pausa/Plauen in Stein. Foto: J. Richter

Foto: K. Wagner